Es ist das Jahr 2069, die USA: Ein tödliches Virus hat sich verbreitet und die Zivilisation ins Chaos gestürzt. Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Kein Netflix, kein Internet, das vorläufige Ende der Globalisierung. Allein der Stadt von Kaia gelingt es noch, einen letzten Rest der alten Strukturen aufrechtzuerhalten.
Doch auch dort ist nicht alles perfekt. Skrupellose Menschen versuchen, die Kontrolle über die gut bewachte Stadt zu halten. Niemand darf hinein – und kein Infizierter darf entkommen. In ihrem Auftrag verlässt Kaia die Stadt, um einen Infizierten aufzuspüren – und muss feststellen, dass draußen einiges anders ist, als sie immer gedacht hat.
Kaia ist erstaunlich erwachsen
Für ihr Alter von 17 Jahren verhält sich die Protagonistin Kaia erstaunlich erwachsen.
Vielleicht ist es aber auch ihrer Welt geschuldet, in der alle schon frühzeitig um ihr Überleben kämpfen müssen: Die aktuellen Strukturen gibt es nicht mehr, die Natur hat die meisten Teile der Erde zurückerobert. Der Roman baut immer wieder düstere und schwierige Themen ein: Gewalt und Mord, Suizidgedanken, unheilbare Krankheiten.
Ausgeglichen wird das Ganze mit magisch anmutenden Natur-Elementen, denn die Natur bedeckt in Wekwerths Geschichte wieder weite Teile der Erde. Was das angeht, ist die Geschichte gar nicht so dystopisch, wie sie die Leser zunächst glauben lässt – und kann vielleicht ein bisschen Hoffnung versprühen, was die Zukunft angeht.
Ein wenig Realitätsferne schadet nicht
Die Details bleiben dabei aber eher unrealistisch und etwas realitätsfern. Wer eine wissenschaftlich ausgearbeitete Vision der Zukunft erwartet, der wird von dieser Geschichte also eher enttäuscht werden. Da ist schon eher ein Werk wie “Der Wüstenplanet” zu empfehlen, das haargenau ausgeklügelte biologische und geologische Details in einer Science-Fiction Geschichte versteckt.
In “Shadow Land” tut dieser Umstand dem Lesespaß aber keinen Abbruch. Stattdessen ist der Roman eine gute Gelegenheit, der Realität ein wenig zu entfliehen und in eine spannende Geschichte einzutauchen. Vielleicht sogar im Zug.