12 Fragen an

12 Fragen an: Ellen Atwood

Bei unseren 12-Fragen-Interviews steht uns dieses Mal Singer-Songwriterin Ellen Atwood Rede und Antwort.

Ellen Atwood, geboren in den USA, zog 2019 aus Virginia nach Bremen. Dort ist sie als Singer-Songwriterin auf Festivals und Konzertorten unterwegs – wie zum Beispiel auf der Breminale. Ihr Debüt „David“ vereint ihre ruhige Stimme mit melancholischem Klavier und eigens geschriebenen Texten.

Hallo liebe Ellen! Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für unsere 12 Fragen genommen hast. Wo hattest Du zuletzt ein Konzert?

Mein letztes Konzert war vor zwei Tagen in Rotkäppchen’s Garten in Bremen. Es war traumhaft, weil es geregnet hat (Regen ist mein Lieblingswetter). Alle saßen dort gemütlich mit Regenschirmen und es hat voll zu meinem melancholischen Musikstil gepasst.

2019 zogst Du aus Virginia in den USA nach Bremen. 2021 erschien Dein Debüt-Album “David”. Welche Veränderung hat Dein Leben mehr verändert: der Umzug oder der Start einer neuen Karriere?

Das ist eine sehr schwierige Frage, aber ich muss sagen: der Umzug. Auch wenn ich gerade eine neue Karriere als Künstlerin gestartet habe, war dieser Traum trotzdem immer Teil meines Lebens. Der Umzug war ein kompletter kultureller und sprachlicher Schock, der dazu geführt hat, dass ich eine neue Facette meiner Persönlichkeit entwickeln musste, um mich an den deutschen Lebensstil und die deutsche Kultur anzupassen. Der Umzug hat meine Art zu denken, zu sprechen und mich zu verhalten verändert.

Wenn Dein Alltag aktuell ein Songtitel wäre: welcher wäre das?

Vielleicht “Can’t Stop” von den Red Hot Chili Peppers.

Wo bist Du am liebsten, wenn Du Deine Songs schreibst?

Meistens auf meinem Bett, Gitarre auf dem Schoß und verträumt aus dem Fenster gucken. Wirklich stereotypisch sad girl.

“David” war der Anfang, aber wie geht es weiter?

Es geht bald weiter! Mitte November veröffentliche ich mein zweites Album “Humboldt Street”, mit acht neuen Songs von mir. Das neue Album ist eine Kollaboration mit Daniel Schmidle (la Plage Sounds) und ist eine Verlagerung von “David” weg – mit mehr elektronischem Flair und rein ehrlichem und persönlichem Storytelling.

Eine Karriere als Berufsmusikerin ist nicht leicht. Was waren die größten Herausforderungen, denen Du Dich stellen musstest?

Der größte Schock war für mich die Erkenntnis, dass die Karriere zu 75% aus Marketing, Booking, Promotion und Networking besteht und nur zu 25% aus Musik machen. Zu lernen, neben der Musik auch mein eigener Manager zu sein, ist eine große Herausforderung.

Mit dem Zug quer durchs Land – in den USA eine ganz andere Erfahrung als in Deutschland. Was gefällt Dir am Zugfahren in Deutschland? Und was gefällt Dir in den USA besser?

Passende Frage, weil ich gerade aus meinem Urlaub in den USA zurückgekommen bin, wo ich zum ersten Mal mit dem Zug nach Norden gereist bin. Was ich am Zugfahren in Deutschland feiere, ist, dass man zu jeder Zeit fast überall mit dem Zug fahren kann, auch bis in andere Länder. Alles ist so gut vernetzt. In den USA liegen die Verbindungen teilweise sehr weit auseinander. Man hat da aber etwas mehr Sitzraum und die Zug-Mitarbeitern lächeln etwas mehr 🙂

Was hörst Du selbst für Musik?

Irgendwas zwischen melancholischer Singer-Songwriter Musik und elektronischem Pop. Im Moment höre ich voll gerne Gruppen wie Death Cab for Cutie, Big Red Machine, Svaneborg Kardyb, MUNA, und Sylvan Esso. Bei Solo-Künstlern bin ich Fan von Phoebe Bridgers, Gordi, und The Tallest Man on Earth. Und es wäre eine Lüge, wenn ich sagen würde, dass ich nicht in tiefstem Herzen auch ein Swiftie bin.

Machst Du Dir auch mal Deine eigenen Songs an, oder kannst Du die nicht mehr hören?

Sobald meine Songs fertig produziert, gemischt und raus in die Welt sind, gebe ich sie an das Publikum weiter. Dazu finde ich auch, dass meine Songs (selbst wenn sie schon veröffentlicht sind) nie wirklich aufhören, sich zu entwickeln. Sie verändern sich mit jeder Probe und jedem Live-Konzert. Meine Aufnahmen anzuhören, würde diesen Prozess hemmen.

Diese Frage wurde mir in meinem Berufsleben schon zu oft gestellt: …

Glaubst du, dein Ex weiß, dass es in diesem Lied um ihn geht?

So wird man nicht Berufsmusikerin…

Indem man nicht mit anderen in Verbindung kommt, sei es dein Publikum und/oder andere Musiker in der Szene.

Wo trittst Du als nächstes auf?

Im September stehen keine Konzerte an. Aber auf meiner Website informiere ich immer rechtzeitig über alle anstehenden Events!

Vielen Dank für das Interview, Ellen Atwood!

Weitere Infos findest du hier:

Jasper vom metronom

Jasper Vormschlag ist Blogger und Podcaster. Man trifft ihn selten ohne einen guten Roman in der Hand oder ein Hörspiel auf dem Ohr. Wenn er nicht gerade für metronom momente schreibt, dann bloggt er auf Jaspers Buchblog.

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