Jeden Tag halten unsere Züge unzählige Male an Bahnsteigen an, um euch Fahrgäste einsteigen und am Zielort aussteigen zu lassen. Vielleicht hast du dir die Frage gestellt, was passieren muss, damit ein Zug überhaupt abfahren darf. Um dir das zu erklären, werfen wir einen kurzen Blick auf die Abläufe im Zug und rundherum.
Klären wir erst einmal die Basics. Wie ihr vielleicht schon wisst, fahren wir bei der Eisenbahn nicht auf Sicht, im Gegensatz zum Straßenverkehr. Wir werden immer überwacht und geführt durch Signale oder Anzeigen. Licht- und Formsignale an der Strecke oder Anzeigen im Führerstand erlauben allen Zügen die Fahrt – oft unter verschiedenen Bedingungen – oder verbieten sie.
Eine Erlaubnis zur Abfahrt muss vorliegen
Unser Zug steht also in einem Bahnhof, die Türen sind offen und Fahrgäste steigen ein und aus. Damit unser Zug den Bahnhof wieder verlassen darf, muss erst einmal die Zustimmung zur Abfahrt vorliegen. Diese Zustimmung kann entweder durch ein Signal, z. B. in der Farbe Grün, oder eine Anzeige im Display erfolgen. Diese Zustimmung kommt aus einem Stellwerk.

Das sieht eine Lokführerin oder ein Lokführer beim Serviceblick. Sind die Türen frei oder will noch ein Fahrgast ein- oder aussteigen?
Bitte einsteigen!
Also: Die Zustimmung zur Abfahrt liegt vor, doch einfach abfahren können wir nicht, denn die Türen sind ja noch offen und Fahrgäste steigen ein und aus.
Solange die Türen offen sind, kann der Zug rein technisch nicht bewegt werden, auch nicht aus Versehen. Durch technische Sicherungen nimmt die Lok kein Gas an und die Bremsen sind angelegt.
Ist die Abfahrtszeit erreicht, stellt die Triebfahrzeugführerin oder der Triebfahrzeugführer nun durch einen so genannten „Serviceblick“ fest, ob noch jemand ein- und aussteigen will. Ist das nicht der Fall, werden die Türen im ganzen Zug geschlossen. Dieser Impuls kommt vom Führerstand.
Theoretisch kann in unseren modernen Zügen auf den prüfenden Blick aus dem Fenster verzichtet werden, denn durch Lichtgitter und Sensoren können Menschen durch die sich schließenden Türen nicht eingeklemmt werden. Doch um festzustellen, ob vielleicht noch jemand angelaufen kommt, um einzusteigen oder mitsamt Fahrrad den Zug entlangläuft, gibt es den Serviceblick.
Und Abfahrt!
Wenn alle Türen geschlossen sind, wird dies im Führerstand angezeigt. Auch die Anfahrsperre ist nicht mehr aktiv und die Haltebremse wird automatisch gelöst.
Die Triebfahrzeugführerin oder der Triebfahrzeugführer vergewissern sich nun noch einmal:
… liegt die Erlaubnis zur Abfahrt vor, zeigt das Signal also ein grünes Licht?
… ist der Ein- und Ausstieg beendet?
… sind die Türen geschlossen?
Kann alles zweifelsfrei mit “ja” beantwortet werden, dann steht der Abfahrt nichts mehr im Wege. Nun kann der Fahrschalter nach vorne gelegt werden und der Zug kann abfahren.
Wie ihr seht, gibt es ganz schön viel zu beachten. Doch diese Abläufe sind wichtig für einen sicheren und reibungslosen Ablauf des Eisenbahnbetriebs.
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Eine gemeinsame Aktion von metronom, enno, erixx und erixx Holstein zum Tag der Schiene 2023.