Die Bäume am Weg hinauf zum Schloss werden blau und pink angestrahlt. Am Tor werden wir freundlich Willkommen geheißen und schon befinden wir uns mitten in einem Märchen. Frieda Frost winkt uns zu und fordert uns herzlich auf, näherzukommen. Doch an Aschenputtels Kutsche, gezogen von einem Einhorn, können wir nicht vorbei gehen. Das nostalgische Kinderkarussell zieht meinen Sohn, Klein-Mick, in seinen Bann. Überall im Hof gibt es was zu sehen und zu bestaunen. Doch das ist nichts im Vergleich zu den festlich geschmückten Schlossräumen…
Winter-Wonder-Land und 30 Tannenbäume
Aufmachung und Dekor sind einer königlichen Weihnacht im 19. Jahrhundert nachempfunden. So ist ein Teil der Räume, wie der Rittersaal oder der Prinzessinnengang, dem Thema entsprechend nach dem Vorbild englischer Schlösser wie Castle Howard, Blenheim Palace oder Chatsworth House in Szene gesetzt worden.

Bevor wir von Frieda Frost ins Schloss begleitet werden, müssen wir zuerst einmal Platz in der herrlichen Kutsche von Aschenputtel nehmen. Unser Sohn hat derweil schon Kurs auf das Schloss genommen. Die eisige Lady am Eingang mit ihren blauen Haaren und witzigen Anekdoten findet unser Vierjähriger viel spannender. Drinnen bekommt Mick große Augen. Ritterrüstungen, Schwerter, Pistolen – er weiß gar nicht, wo er zuerst hingucken soll. Sein Staunen nimmt kein Ende, als er das Winter-Wonder-Land betritt. Überall watteweicher Kunstschnee, von der Decke hängen weiße Lampions, blaues Licht lässt frösteln. In der Ecke steht ein Einhorn, Mick entdeckt Pilze, Feen und Engel.

Im ganzen Schloss stehen üppig geschmückte Tannenbäume, jeder ein kleines Kunstwerk, versehen mit unendlich vielen Kleinigkeiten. Im Rittersaal steht ein besonders großer Tannenbaum. Geschmückt mit roten und goldenen Kugeln und Christbaumschmuck, sogar kleine Harfen und Püppchen hängen an den Zweigen. Mick interessiert sich derweil für das Lebkuchenhaus einen Raum weiter.
Im Speisesaal empfängt uns Frau Holle. Und, wo wir schon mal da sind, frage ich sie, ob sie nicht für Schnee an Weihnachten sorgen könnte. „Lässt du mir deinen Mann dafür da? Betten ausschütteln ist nämlich ganz schön anstrengend“, sagt sie und schaut mich keck an. „Nee“, sage ich, „den tausche ich nicht für ein bisschen Schnee ein.“

Baumkuchen, Waffeln und Glühwein
Im Hof genießen wir nach dem Rundgang Glühwein und Kinderpunsch, Waffeln mit Puderzucker, Bratwurst, Pommes und Baumkuchen, den Konditormeister Kreipe vor Ort frisch backt. Micki probiert eine Fahrt auf dem nostalgischen Karussell aus, während ich mit Frieda Frost scherze. „Die Frau ist echt cool“, finde ich und mache mit ihr ein paar Fotos.

Wenn wir bis jetzt noch nicht in Weihnachtsstimmung waren, so sind wir es nach dem Besuch auf Schloss Marienburg auf alle Fälle. Es war ein wahrlich märchenhaftes Erlebnis.
