Bild: Julia Steinberg-Böthig
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Hand in Hand für Bienenbüttel

Zunächst waren da ein, zwei Mütter, für die Pamela Scheler einfach mal einkaufte. „Man sieht den Leuten oft nicht an, dass das Geld knapp ist“, weiß die Bienenbüttlerin. „Doch dann kommt man ins Gespräch und merkt: Die alleinerziehende Mutter oder auch die Familie braucht Hilfe.“ So startete Pamela Scheler ganz pragmatisch ihr Netzwerk aus helfenden Händen für Bienenbüttler Familien.

Sie fragte Freunde und Bekannte nach Lebensmittelspenden, Haushaltsgegenständen, Kinderkleidung, Schulmaterialien – eben alles, was gebraucht wird. Mit Tanya Calabrese, Aline Salinsky und Nadine Kröger gründete sie im Frühjahr 2021 den Verein „Bienenbüttel Hand in Hand“. Vereinszweck: Helfen, wo es nötig ist. Und das nahm mit Ausbruch des Ukraine-Krieges so richtig Fahrt auf. „Mit einem mal waren es nicht nur eine Handvoll Familien, sondern mehrere Duzend, die nahezu alles brauchten. Von Betten, Bettwäsche, Kleidung über Hygieneartikel bis Lebensmittel. Die Frauen organisierten sich, telefonierten die örtlichen Händler ab, sammelten Sach- und Geldspenden, kauften Lebensmittel und verteilten diese systematisch an die Flüchtlinge und Familien in Bienenbüttel. „Es war und ist immer noch schön zu erleben, dass alle Bienenbüttler Händler dazu beitragen, andern zu helfen“, sagt Pamela Scheler.

Wir haben viel gelernt

„Der Andrang ist heute nicht mehr so hoch, wie zu Beginn des Krieges. Doch aus dieser Zeit haben wir viel gelernt, wie wir am besten und effektivsten helfen können“, so Nadine Kröger, 2. Vorsitzende des Vereins.
Seit Anfang 2022 gibt es im Herzen von Bienenbüttel an der Ebstorfer Straße einen kleinen Laden, der jeden Mittwoch je zwei Stunden vormittags und nachmittags geöffnet hat. „Hier können sich die Familien vorbereitete Tüten mit den Grundzutaten für zwei Mahlzeiten abholen“, sagt Aline Salinsky, Kassenwartin und zuständig für die Rezepttipps. Darüber hinaus gebe es je nach Bedarf frisches Obst und Gemüse, Hygieneartikel, gebrauchte Kleidung, Spielsachen, Schuhe und Haushaltsgegenstände.
Demnächst wird es einen wetterfesten und mit Zahlenschloss versehenen Schrank geben, in dem Lebensmitteltaschen hinterlegt werden können, für Familien, die es mittwochs nicht schaffen, sich ihre Tasche abzuholen oder lieber anonym bleiben wollen.
Rund 60 Familien, darunter auch Alleinerziehnde oder ältere Menschen, versorgt das Quartett so mit den Dingen des alttäglichen Gebrauchs, die doch oftmals ein Loch und die Monatskasse reißen. Tanya Calabrese, Schriftführerin, umschreibt es so: „Wir geben den Leuten die Gelegenheit, ein bisschen zu sparen, wenn sie bei uns zwei Mahlzeiten sowie Gemüse und Obst kostenfrei bekommen. Dafür können sie sich dann mit ihren Kindern vielleicht ein Eis leisten oder im Sommer ins Schwimmbad gehen.“

Auf dem Foto zu sehen sind: Nadine Kröger, Pamela Scheler, Aline Salinsky und Tanya Calabrese (v.l.). Sie gründeten den Verein Bienenbüttel Hand in Hand e.V.

Weitere Infos findest du hier:

Julia vom metronom

Julia ist seit mehr als 20 Jahren freiberufliche Journalistin. Sie liebt Ausflüge, gutes Essen und ihre Familie. Mit ihnen unternimmt sie nahezu jedes Wochenende Kurztrips in die Region, über die sie dann gern auch schreibt.

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