Bild: Anika Werner
Gewinnspiel

Im Trab Richtung Ziellinie beim Stover Rennen an der Elbe

Ben Schlüter ist begeisterter Trabrennfahrer. Der 11-Jährige ist deutscher Vizemeister der Mini-Traber. Am Samstag, 24. September kämpft er beim Stover Rennen mit seiner Stute Karat’s Fleur in Winsen/Luhe um einen weiteren Sieg.

Das Gespann aus Pferd und Fahrer kommt um die letzte Kurve auf der Bahn. Pony Karat’s Fleur gibt noch einmal Gas und trabt auf die Ziellinie zu. Ihre Mähne weht dem Fahrer entgegen. Ben sitzt in seinem Sulky, die sportliche Version einer Kutsche, dahinter. Er hält die Leinen locker und hat wie seine Stute das Ziel im Fokus. Die beiden überqueren die Linie und lassen sich lässig auslaufen.

Vom Dribbeln zum Traben

Ein paar Wochen vor dem Stover Rennen testen Ben und Karat’s Fleur die Bahn bei einem Trainingslauf. Am Samstag, 24. September tritt das Team in Stove bei Winsen/Luhe an. Eigentlich stand der junge Mann aus Altengamme in den Startlöchern, um Profi-Fußballer beim FC St. Pauli zu werden. Ein Besuch in Berlin vor drei Jahren änderte alles. Ben erzählt: „Meine Eltern hatten Hochzeitstag. Wir fuhren nach Berlin und sie zeigten mir, wo sie auf einer Trabrennbahn geheiratet haben. Da sah ich einen Mini-Traber. Das wollte ich auch.“
Die Eltern waren selbst im Trabrennsport unterwegs. Sie gaben ihr Hobby aber auf und verkauften ihr Equipment, als Ben eingeschult wurde. Mama Tanja erinnert sich an heiße Diskussionen im Auto auf der Rückfahrt von Berlin: „Wir machten Ben klar, dass nur eines funktioniert: Fußball oder Trabrennen. Schließlich hat er dann ein Lebewesen, um das er sich täglich kümmern muss. Er war sich aber absolut sicher, rief seinen Trainer an und beendete seine Karriere beim FC St. Pauli.“ Kurze Zeit später fuhr er wieder nach Berlin zu einem Turnier – und gewann prompt.

Pony mit eigenen Vorstellungen

Schon bald gehörte Karat’s Fleur mit zur Familie. Die 19-jährige Shetty-Dame mag nicht geritten werden, zieht aber gern Ben in seinem Sulky hinter sich her. Die Fuchsschecke mit einem blauen Auge ist der Hauptgrund, warum Ben auch nach drei Jahren sein Hobby so liebt: „Traben macht Spaß, es ist unbeschreiblich. Und ich habe eine starke Bindung zu meinem Pony.“ Im Alltag geht er nach der Schule gleich zum Stall. „Jeden Tag werden die Boxen gereinigt und die Pferde trainiert. Nur Mittwoch haben die Tiere ihren Ruhetag.“ Inzwischen gehören ein weiteres Pony und ein großer Traber mit zur Familie. An den Rennen für Mini-Traber dürfen aber nur die Kleinen bis zu einer Größe von 107 Zentimetern teilnehmen.

Gleich bei den ersten sogenannten Challenges holte Ben genug Punkte, um einen silbernen Helm tragen zu dürfen. Tanja hat ihm das Talent in die Wiege gelegt. Sie erinnert sich: „Ben war mit drei Tagen zum ersten Mal auf der Rennbahn. Er lag in der Futterkrippe, während Papa Eric die Tiere anspannte.“

Zukunftsmusik

Die Karten für seine Zukunft hat Ben sich gelegt: „Mit 16 möchte ich einen Amateurschein machen. Das ist ein Workshop mit Prüfung, den ich an einem Wochenende ablegen kann. Dann möchte ich Hufschmied werden und anschließend drei Jahre lang in die Lehre zum Profifahrer gehen.“
Aber erst einmal drücken wir Ben die Daumen beim Stover Rennen am 24. September.

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Anika Werner vom metronom

Anika genießt das Landleben in Radbruch. Am liebsten erkundet sie mit ihrer Familie und den Hunden Dexter und Didi die Natur oder bestaunt auf Städtetrips Architektur und Geschichte.

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