Ich tippe ein paar Sätze und fühle mich plötzlich beobachtet. Ich schaue nach links den Weg hinunter. Nichts. Rechts von mir ist auch niemand. Das hab ich mir wohl eingebildet. „Määäääh“, schreit es vor meinem Bildschirm. Ich klappe ihn ein Stückchen runter und luge darüber hinweg. Vor mir steht ein Schaf. Genüsslich kaut es auf einem Grashalm und beobachtet mich neugierig bei der Arbeit. Ich freue mich über diese kleine Ablenkung, stehe auf und kraule dem Tier die Nase. Einmal strecken und recken und einen tiefen Atemzug später habe ich spürbar Energie getankt. Kann weiter gehen. Zurück an die Arbeit.
Arbeiten inmitten der Tiere, Blumen und Wälder
Der LandPark in Lauenbrück bietet seinen Besuchern nicht nur ein schönes Ausflugsziel für die Familie. Hier lässt es sich auch toll arbeiten. Wer möchte, setzt sich im Co-Working-Space an einen der Tische oder in einen der Schäferwagen. Im Park gibt es viele Bänke, Stühle und überdachte Häuschen mit Sitzecken. Sie laden dazu ein, inmitten der Tiere, Blumen und Wälder seinen Laptop aufzuklappen und zu arbeiten. Gerade in kreativen Jobs sind ein Ortwechsel und kleine Ablenkungen durch Schafe sehr inspirierend.

Eine Weile später kommen meine Eltern vorbei. Sie begleiten mich heute und haben erst einmal im Bistro einen frischen Kaffee genossen. Ich genehmige mir eine Pause und gehe mit ihnen gemeinsam durch den Park. Das Laub raschelt unter unseren Füßen und lässt das Sikawild neugierig aufblicken. Ein Bock durchwühlt mit seinem Geweih das Laub. „Der möchte wohl Laub harken“, meint mein Vater Willi. Blätter wirbeln über den Kopf des Tieres, Sand fliegt in alle Richtungen. Der Hirsch steckt seine Nase tief in den Boden. Scheinbar hat er nichts gefunden und wühlt weiter.
Hier wird der Spieltrieb geweckt
Überall im Park gibt es Plätze zum Verweilen. Obendrein wird die ganze Familie immer wieder eingeladen, aktiv zu werden: balancieren auf Baumstämmen, ein Niedrigseilgarten, Holzxylophon, Labyrinth, Mehrgenerationen-Spiellandschaften, Barfußpfade… In uns wird der Spieltrieb geweckt, als wir an vier Ringen stehenbleiben, die zwischen zwei Bäumen hängen. Ich sammle ein paar Tannenzapfen auf und reiche sie meiner Mutter Susi. Sie wirft und versucht, einen der Ringe zu treffen. Gar nicht mal so einfach.
Zwischen den alten Buchen, Eichen und Kiefern huscht ein Eichhörnchen. Im braunen Laub kann sich das Tier gut tarnen, wenn es sich nicht bewegt. Einen Moment später springt es an den nächsten Baumstamm und wir beobachten gemeinsam, wie es leichtfüßig daran hochklettert.

Ein Wald extra für Hunde
Etwas weiter ist ein Stück Wald eingezäunt. Hier können Hunde ohne Leine herumtoben, in aller Ruhe schnüffeln und sich in den Laubhaufen wälzen. Beim nächsten Besuch nehme ich meine Hunde Didi und Dexter mit. Denen wird es hier sicher gefallen. Und wenn ich weiterarbeiten muss, können sie sich entspannt und ausgelastet unter meinen Schreibtisch legen und träumen, wie sie sich in die weiche Wolle der Bentheimer Landschafe kuscheln.
Wir gehen den Rundweg zu Ende und freuen uns über die letzten Blüten, die im Herbst noch stehen. Der Gärtner im Landgarten ist gedanklich schon im Frühjahr: Er setzt hunderte von Blumenzwiebeln ein. Susi liebt Blumen und sagt: „Das müssen wir uns unbedingt im Frühjahr wieder anschauen.“ Das machen wir. Mit Dexter und Didi und bestimmt auch wieder mit Laptop, denn zwischen den „Kollegenschweinen“ und den Eselrufen ließ es sich ganz wunderbar tippen.