Bild: Anika Werner
Ausflugstipp

Wittus Witt verzaubert Hamburg

Im Zaubermuseum „Bellachini“ am Hansaplatz in Hamburg lässt Zauberkünstler Wittus Witt Dinge erscheinen, verschwinden oder verwandelt sie.

„Abrakadabra und Simsalabim“ die Faszination zu Zauberei ist so alt wie die Menschheit selbst. Im Zaubermuseum „Bellachini“ hängt eine Nachbildung des ältesten Bildes, das einen Taschenspieler zeigt. Das Ölgemälde wurde um 1460 auf eine Hochzeitstruhe gemalt. Der Gaukler hat in der Szene mit seinem Zauberstab einen Fisch unter einem Hut hervorgezaubert.

Vom Straßenkünstler zum TV-Star

Zauberkünstler Wittus Witt wurde schon als Kind in den Bann der Zauberei gezogen. Während seines Studiums zu Kunst und Kunstgeschichte zeigte er Zaubertricks auf der Straße. „Sieben Jahre stand ich immer an der gleichen Ecke in Düsseldorf“, erzählt er. Einer seiner Zuschauer war Jean Pütz, TV Moderator beim WDR. Es folgten mehr als 200 Fernsehauftritte, eigene Shows, Bücher, Weltrekorde, die Übernahme einer Fachzeitschrift, Bühnenauftritte, Zaubersets und Millionen leuchtender Augen, wenn einer der größten Zauberer Deutschlands seine Tricks vorführte. Zudem hat er die größte Sammlung Zauberkästen. Diese hat er in rund 40 Ausstellungen der Öffentlichkeit gezeigt. Nun kann sie jeder mitten in Hamburg bestaunen. Am Hansaplatz hat sich Wittus Witt einen weiteren Traum erfüllt und sein eigenes Museum eröffnet.

Goethe gefiel die Zauberei

Er sagt: „Zur Eröffnung durfte ich für zwei Monate einen besonderen Zauberkasten ausstellen. Diesen hat Johann Wolfgang von Goethe 1830 seinen Enkeln geschenkt. Das Goethe-Museum Düsseldorf hat ihn mir geliehen. Jetzt steht in dem Schaukasten ein ähnliches Exponat.“ Zu dem Kasten gehören ein Kartenset, Würfel, Becher, Kugeln und ein beliebtes Set mit Vasen, in denen Eier verschwinden oder die Farbe ändern. Goethe genoss die Taschenspielerkunststückchen seiner Enkel und sagte, die Zauberkunst sei „ein herrliches Mittel zur Übung in freier Rede und Erlangung einiger körperlicher und geistiger Gewandtheit“.
Dem stimmt Wittus Witt zu: „Die Zauberkunst lebt von einer hohen Intelligenz und einer nahezu unerschöpflichen Kreativität.“ Doch allein zaubern geht nicht: „Das Spiel des Zauberers benötigt stets dieses Einvernehmen, das zwischen Publikum und Vorführenden getroffen wird – ohne je darüber zu sprechen. Dass wir Tricks benutzen, ist bekannt. Dass wir damit verzaubern, ist jedes Mal eine spannende Erfahrung, die den Funken zwischen Künstler und Zuschauer überspringen lässt.“ Besucht der renommierteste Zauberkünstler Deutschlands seine Kollegen, lehnt er sich zurück und genießt die Show.

Hier wirst du zum Zauberer

Altes Jahrmarktspiel: Die grauen Karten sollen so gelegt werden, dass die rote Karte vollständig bedeckt wird – reine Mathematik.

Wer selbst einmal tricksen möchte, bekommt an drei Stationen des Museums die Möglichkeit. Beim sogenannten „Vibra Prob“ scheint es so, als könnte der Zauberer einem Propeller befehlen, in welche Richtung er sich drehen soll. Unlösbar scheint „Nucleus“, bei dem der „Kern“ aus dem Atommodell gehoben werden kann. Bei einem typischen Kirmesspiel müssen fünf runde Karten auf eine große so verteilt werden, dass diese nicht mehr zu sehen ist. Wittus Witt beherrscht sie alle und gibt seinen Besuchern gern Hilfestellung. Viele seiner Tricks zeigt er jeden Freitagabend im Museum. Zuschauer sollten sich unbedingt anmelden, denn die Shows sind schnell ausverkauft.

Zauberstadt Hamburg

Viele Plakate, Zauberbücher, Kataloge und mehr erzählen den Besuchern die Geschichte der Zauberei – auch von Hamburg. Die Stadt nimmt einen bedeutungsvollen Platz ein. Eines der ersten Fachgeschäfte für Zauberkunst wurde hier eröffnet. Rosa und János Bartl betrieben am Neuen Jungfernstieg ein Zaubergeschäft, in dem Zaubergeräte angefertigt und in die ganze Welt verschickt wurden.

Anika Werner vom metronom

Anika genießt das Landleben in Radbruch. Am liebsten erkundet sie mit ihrer Familie und den Hunden Dexter und Didi die Natur oder bestaunt auf Städtetrips Architektur und Geschichte.

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